Deutsche Wirtschaftsstimmung steigt auf 7-Monats-Hoch: ifo-Index klettert dank Erholung in der Industrie und staatlicher Investitionen. Mehr Optimismus in Handel und Bau, Dienstleistungen schwächeln.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im März deutlich verbessert, angetrieben durch eine Erholung im verarbeitenden Gewerbe und die Erwartung staatlicher Konjunkturmaßnahmen.
Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 86,7 Punkte – den höchsten Stand seit sieben Monaten – nach 85,3 Punkten im Februar. Damit wurden die Prognosen weitgehend erfüllt. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen der Unternehmen zeigten eine positive Entwicklung.
ifo-Präsident Clemens Fuest kommentierte:
"Die Unternehmen in Deutschland blicken zuversichtlicher in die Zukunft. Sie bewerten ihre gegenwärtige Geschäftslage besser und rechnen mit einer wirtschaftlichen Belebung."
Besonders im verarbeitenden Gewerbe nahm der Optimismus deutlich zu. Die Auftragslage blieb zwar leicht rückläufig, doch die Erwartungen der Firmen verbesserten sich spürbar. Auch im Dienstleistungssektor stieg die Zuversicht, insbesondere bei Architektur- und Ingenieurbüros.
Im Handel zeigte sich eine stabilere Stimmung, während die Bauwirtschaft trotz leicht verbesserter Rahmenbedingungen weiter unter Auftragsmangel leidet. Die Erwartungen in dieser Branche bleiben verhalten.
Parallel dazu signalisierte der Flash PMI von S&P Global eine beschleunigte Wirtschaftsaktivität. Der zusammengesetzte Index stieg auf 50,9 Punkte – der höchste Wert seit Mai 2024. Die Industrieproduktion wuchs so stark wie seit drei Jahren nicht mehr, angetrieben durch steigende Inlandsnachfrage und Lagerauffüllungen.
Dr. Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, betonte:
"Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe expandiert erstmals seit fast zwei Jahren wieder. Die geplanten Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung stärken das Vertrauen."
Gleichzeitig warnte er vor möglichen Risiken durch US-Zölle und Schwächen im Dienstleistungssektor.
Tatsächlich verlangsamte sich das Wachstum im Dienstleistungsbereich spürbar. Der entsprechende PMI sank auf 50,2 Punkte, was auf eine stagnierende Aktivität hindeutet. Dennoch rechnen Unternehmen beider Sektoren mit einer Belebung der Nachfrage durch geplante Konjunkturprogramme.
An den Finanzmärkten reagierte der DAX mit einem Plus von 0,8 % auf die positiven Signale. Begünstigt wurde dies durch Andeutungen des US-Präsidenten Donald Trump, wonach mögliche Zollerhöhungen teilweise ausgesetzt werden könnten. Zu den Gewinnern zählten Bayer (+4 %) und BMW (+1,6 %), während Siemens und Sartorius Kursverluste verzeichneten.
In Europa legten auch der Euro STOXX 50 (+0,4 %) und der italienische FTSE MIB (+0,8 %) zu. Bankaktien profitierten von steigenden Kursen bei Crédit Agricole und ABN Amro.
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