Frauen in der EU verdienen durchschnittlich 12 % weniger als Männer. Eine Analyse des Gender Pay Gap zeigt Unterschiede in Europa. Erfahren Sie, welche Länder die größten Ungleichheiten aufweisen.
Trotz Fortschritten in der Geschlechtergleichstellung verdienen Frauen in der Europäischen Union immer noch 12 % weniger als Männer. Laut Eurostat-Daten aus dem Jahr 2023 verdienten Frauen im Durchschnitt nur 88 Euro für jede 100 Euro, die Männer erhielten. Diese Differenz hat sich seit 2013 zwar um vier Prozentpunkte verringert, bleibt aber ein bedeutendes Problem.
Der Gender Pay Gap, also der Unterschied im Verdienst von Frauen und Männern, variiert stark zwischen den EU-Ländern. Während Frauen in Luxemburg sogar 0,7 % mehr verdienen als Männer, beträgt diese Differenz in Lettland 19 %. In Österreich und Tschechien verdienen Frauen 82 Euro für jede 100 Euro, die Männer erhalten. Bei einem durchschnittlichen Monatsgehalt von 2.000 Euro in Österreich würden Frauen monatlich 360 Euro weniger verdienen als Männer.
Interessanterweise ist der Unterschied in einigen Ländern wie Belgien, Italien und Rumänien geringer als 5 Euro pro 100 Euro. Italien gehört sogar zu den Ländern mit den geringsten Unterschieden, wo Frauen 98 Euro für jede 100 Euro verdienen, die Männer erhalten. In Deutschland, das auf Platz fünf von 31 Ländern liegt, erhalten Frauen nur 82 Euro für jede 100 Euro, die Männer verdienen.
Ost- und mitteleuropäische Länder weisen im Allgemeinen größere Verdienstunterschiede auf, während Südeuropa, einschließlich Italien, Spanien und Portugal, zu den Regionen mit den geringsten Ungleichheiten gehört. Überraschenderweise haben auch skandinavische Länder, die für ihre Geschlechtergleichstellungspolitik bekannt sind, höhere Unterschiede als der EU-Durchschnitt.
Warum verdienen Frauen weniger? Die Europäische Kommission identifiziert vier Hauptgründe: die Überrepräsentation von Frauen in niedrig bezahlten Branchen, die ungleiche Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit, die sogenannte „gläserne Decke“ und Diskriminierung bei der Bezahlung. Frauen sind oft in Bereichen wie Gesundheit, Pflege und Bildung beschäftigt, die systematisch unterbewertet werden. Gleichzeitig verbringen sie mehr Zeit mit unbezahlter Arbeit wie Haushalt und Kinderbetreuung.
Die Europäische Union versucht, diese Probleme durch die Richtlinie zur Entgelttransparenz zu lösen. Diese soll helfen, ungerechtfertigte Gehaltsunterschiede aufzudecken und eine fairere Bezahlung zu fördern. Dennoch gibt es noch viel zu verbessern, insbesondere im Bereich der Beschäftigung, wo die Beschäftigungsquote von Männern in allen 32 europäischen Ländern höher ist als die von Frauen.
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