Weltverschuldung steigt um 50 % in einem Jahrzehnt – übertrifft BIP-Wachstum. Schuldenstand erreicht 318,4 Billionen Dollar, während das globale BIP auf 110 Billionen Dollar wächst. Daten von IIF und IMF zeigen alarmierende Trends.
Die weltweite Verschuldung ist im letzten Jahrzehnt um etwa 50 % gestiegen und hat damit das Wachstum des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 46 % übertroffen. Dies geht aus aktuellen Daten hervor.
Laut dem Internationalen Institut für Finanzen (IIF) stieg die globale Schuldenlast von 2015 bis Ende 2024 um 49,2 % – von 213,3 Billionen US-Dollar auf 318,4 Billionen US-Dollar. Das entspricht einem Zuwachs von 105 Billionen US-Dollar.
Im gleichen Zeitraum wuchs das weltweite BIP nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) um etwa 35 Billionen US-Dollar und erreichte 110 Billionen US-Dollar. Damit übersteigen die globalen Schulden das BIP mittlerweile um das Dreifache.
Die Schulden privater Haushalte stiegen um 50 % auf 60,1 Billionen US-Dollar, während die Verschuldung nichtfinanzieller Unternehmen um 45 % auf 91,3 Billionen US-Dollar zunahm. Finanzinstitute verzeichneten mit 33,4 % den geringsten Anstieg und kamen auf insgesamt 71,4 Billionen US-Dollar.
Die Staatsverschuldung erhöhte sich im selben Zeitraum um 67,7 % – von 56,8 Billionen US-Dollar Ende 2015 auf 95,3 Billionen US-Dollar Ende 2024.
In entwickelten Volkswirtschaften stiegen die Schulden um 34,3 % auf 214,3 Billionen US-Dollar, während sie in Schwellenländern mit 92,7 % auf 103,7 Billionen US-Dollar deutlich stärker zulegten.
Das BIP entwickelte sich unterschiedlich: In Industrieländern wuchs es um 41,7 %, in Schwellen- und Entwicklungsländern um 53,2 %.
Pandemie als entscheidender Faktor
Besonders prägend für die vergangenen Jahre waren die Maßnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie. Während das globale BIP 2020 um etwa 2,5 % schrumpfte, stieg die Verschuldung im selben Jahr um 13 % auf 291,2 Billionen US-Dollar.
Seit der offiziellen Pandemieerklärung der Weltgesundheitsorganisation im Januar 2020 nahmen die globalen Schulden um 23,2 % zu – von 258,4 Billionen auf 318,4 Billionen US-Dollar. Das BIP wuchs im gleichen Zeitraum um etwa 26 %.
Parallel dazu verdoppelte sich das Handelsvolumen weltweit von rund 16 Billionen auf etwa 33 Billionen US-Dollar.
Länderspezifische Entwicklungen
Die USA verzeichneten mit 62,5 % den höchsten Schuldenanstieg unter den großen Volkswirtschaften und erreichten Ende 2024 eine Gesamtverschuldung von 97,83 Billionen US-Dollar. Damit trägt das Land etwa ein Drittel der globalen Schuldenlast. Das US-BIP wuchs im Vergleich dazu um 58,4 %.
Im Euroraum stieg die Verschuldung um 22 % auf 54,5 Billionen US-Dollar, während die Wirtschaftsleistung mit 38,5 % stärker zulegte.
Großbritannien verzeichnete einen Schuldenanstieg von 12,5 % bei einem BIP-Wachstum von 22,5 %. Russlands Verschuldung wuchs um 67,7 % auf 2,6 Billionen US-Dollar, das BIP um 60,3 %.
China verzeichnete mit 123,4 % den stärksten Schuldenzuwachs (auf 62,4 Billionen US-Dollar), während das BIP mit 64,5 % nur etwa halb so stark expandierte.
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