Samsung erhöht Gewinnprognose dank gestiegener Chips-Verkäufe, getrieben von US-Zollängsten. Trotz Umsatzplus belasten sinkende Preise und Lieferverzögerungen den Tech-Riesen. (220 Zeichen)
Samsung Electronics hat seine Gewinnprognose für das erste Quartal des Jahres nach oben korrigiert. Grund dafür ist eine unerwartet starke Nachfrage nach Halbleiterprodukten, die durch die Erwartung neuer US-Zollgebühren auf Chipimporte zusätzlich angeheizt wurde.
Das Unternehmen rechnet mit einem konsolidierten Umsatz von etwa 79 Billionen südkoreanischen Won (rund 48,8 Milliarden Euro) und einem Betriebsergebnis von schätzungsweise 6,6 Billionen Won (etwa 4,1 Milliarden Euro). Diese Prognose liegt deutlich über den Erwartungen von Analysten, die ein Betriebsergebnis von 5,2 Billionen Won (circa 3,2 Milliarden Euro) vorhergesagt hatten.
Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet die aktuelle Umsatzprognose einen Anstieg von fast 10 Prozent. Die positive Entwicklung spiegelt sich auch an der Börse wider: Die Samsung-Aktie schloss am Dienstag mit einem Plus von 0,6 Prozent an der Korea Exchange.
US-Zölle als Treiber der Nachfrage
Die gestiegene Nachfrage nach Speicherchips, insbesondere DRAM, sowie nach Samsungs KI-fähigen Smartphones hat zu diesem Ergebnis beigetragen. Die Erwartung neuer US-Importzölle auf Halbleiterprodukte hat Käufer offenbar zu vorgezogenen Bestellungen veranlasst. Bislang sind die meisten Chips von Zöllen ausgenommen, doch die Ankündigung möglicher neuer Handelsbarrieren hat für Unsicherheit gesorgt.
„Die aktuelle Marktsituation begünstigt Hersteller wie Samsung, doch langfristige Herausforderungen bleiben bestehen“, heißt es aus Branchenkreisen.
Herausforderungen trotz positiver Entwicklung
Trotz der gestiegenen Chipverkäufe kämpft Samsung weiterhin mit mehreren Problemen. Dazu gehören fallende Preise, Verluste im Auftragsfertigungsgeschäft und Verzögerungen bei der Auslieferung von KI-Chips. Zudem muss das Unternehmen seine High-Bandwidth-Memory-Produkte (HBM) überarbeiten, um die Anforderungen von Kunden wie Nvidia zu erfüllen.
Die Auftragsfertigungssparte (Foundry) leidet unter niedrigen Ausbeuten und Schwierigkeiten, neue Kunden zu gewinnen. Gleichzeitig verschärft der Wettbewerb mit Konkurrenten wie SK Hynix den Druck auf Samsung. SK Hynix hat durch frühe Investitionen in HBM-Technologie und etablierte Partnerschaften mit Großkunden einen Vorsprung erlangt.
Mögliche US-Zölle könnten Samsung zudem zwingen, seine Produktionsstrategie anzupassen – etwa durch Verlagerung von Fertigungsstandorten. Verzögerungen bei der Inbetriebnahme einer neuen Fabrik in Taylor, Texas, unterstreichen diese Herausforderungen. Die ursprünglich für 2024 geplante Produktionsaufnahme wurde auf 2026 verschoben, unter anderem wegen Schwierigkeiten bei der Kundenakquise.
Internationales Schuldnerregister
Stellen Sie durch eine detaillierte Prüfung im Schuldnerregister sicher, dass Ihre finanzielle Historie wirklich frei von Schulden ist.