Trump behauptet, die USA verdienen 2 Mrd. Dollar täglich durch Zölle – BBC Verify prüft die Fakten zu seinen Handelskrieg-Aussagen über China, Kanada und die EU.
US-Präsident Donald Trump hat wiederholt Behauptungen über die angeblichen Vorteile seiner Handelspolitik aufgestellt, darunter die Aussage, die USA würden täglich zwei Milliarden Dollar durch Zölle einnehmen. Eine Überprüfung der Fakten zeigt jedoch, dass diese Angabe nicht mit den veröffentlichten Daten übereinstimmt.
Laut dem US-Finanzministerium beliefen sich die täglichen Einnahmen aus Zöllen am 7. April auf 215 Millionen Dollar – deutlich weniger als von Trump behauptet. Möglicherweise stützt sich der Präsident auf Prognosen für das kommende Jahr oder auf eine Berechnung, die auf dem durchschnittlichen Zollsatz von 22 Prozent basiert. Allerdings setzt diese Rechnung voraus, dass das Importvolumen unverändert bleibt, was angesichts von Handelskonflikten unwahrscheinlich ist.
Handelsdefizit mit China: Trump behauptete zudem, die USA hätten ein Handelsdefizit von einer Billion Dollar mit China. Offizielle Zahlen zeigen jedoch, dass das Defizit im Jahr 2024 bei etwa 295 Milliarden Dollar lag. Zwar exportierte China weltweit Waren im Wert von fast einer Billion Dollar mehr als es importierte, doch dieser Wert bezieht sich auf den Handel mit allen Ländern, nicht nur mit den USA.
Kanadas Milchzölle: Eine weitere umstrittene Aussage betrifft die kanadische Handelspolitik. Trump erklärte, Kanada erhebe 270 Prozent Zoll auf US-Milchprodukte. Tatsächlich gelten solche hohen Sätze nur, wenn bestimmte Importquoten überschritten werden. Bisher wurde diese Schwelle jedoch nicht erreicht, wie die International Dairy Foods Association bestätigte.
„Ein Zollkrieg würde Unsicherheit und zusätzliche Kosten für amerikanische Milchbauern verursachen“, warnte die Branchenvertretung.
EU-Autoimporte: Auch Trumps Aussage, die EU importiere „keine“ US-Autos, ist falsch. Laut der European Automobile Manufacturers' Association wurden 2024 rund 164.857 Fahrzeuge aus den USA in die EU eingeführt, mit einem Wert von 7,7 Milliarden Euro. Zwar exportierte die EU deutlich mehr Autos in die USA, doch die Behauptung, es gebe keinen Handel in diese Richtung, ist unzutreffend.
Ebenso unrichtig ist die Aussage, die EU nehme keine US-Agrarprodukte ab. Tatsächlich war die EU 2024 der viertgrößte Absatzmarkt für amerikanische Landwirtschaftsexporte, mit einem Volumen von 12,8 Milliarden Dollar.
Die Faktenprüfung zeigt, dass einige von Trumps Handelsthesen übertrieben oder schlicht falsch sind. Während seine Politik durchaus Auswirkungen auf die globalen Handelsströme hat, entsprechen seine Zahlen nicht den verifizierbaren Daten.
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