US-Präsident Trump plant neue Zölle auf Pharmaprodukte – Europa fürchtet Auswirkungen auf Lieferketten und Arbeitsplätze. Betroffen sind vor allem Irland, Deutschland und die Schweiz.
Die US-Regierung plant neue Zölle auf Pharmaprodukte, wie Präsident Donald Trump bei einer Veranstaltung der Republikaner am Dienstag ankündigte. Konkrete Details zu den geplanten Maßnahmen nannte er jedoch nicht.
Diese Entscheidung folgt auf die jüngsten Handelskonflikte, die bereits zu erheblichen Turbulenzen auf den globalen Märkten geführt haben. Trump bekräftigte seine Absicht, die heimische Pharmaproduktion zu stärken. Die USA sind derzeit der weltweit größte Abnehmer von Arzneimitteln.
"Wir werden in Kürze bedeutende Zölle auf Pharmazeutika ankündigen", erklärte Trump während des Fundraising-Dinners.
Experten zufolge könnten einige Exportländer die zusätzlichen Kosten schultern, anstatt ihre Produktion zu verlagern. Indien, einer der größten Lieferanten von Generika in die USA, könnte davon betroffen sein. Laut einer Analyse von ING-Ökonom Diederik Stadig macht Indien etwa 6% der US-Pharmaimporte aus.
Generika sind kostengünstige Nachahmerprodukte von Markenmedikamenten, die nach Ablauf der Patentschutzfristen hergestellt werden.
Stadig äußerte Zweifel daran, dass indische Hersteller ihre Produktion in die USA verlegen würden: "Die Produktionskosten in Indien sind deutlich niedriger, was eine Verlagerung unwahrscheinlich macht."
In Europa könnten vor allem Länder wie Irland, Deutschland und die Schweiz von den Zöllen betroffen sein. Auch die Niederlande, Italien und Belgien exportieren bedeutende Mengen an Pharmaprodukten in die USA.
Europäische Unternehmen mit höheren Margen, insbesondere im Bereich patentgeschützter Medikamente, könnten hingegen eine Verlagerung ihrer Produktion in die USA in Betracht ziehen. Dies könnte jedoch Arbeitsplätze in Europa gefährden und das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen.
Am Dienstagmorgen fand ein Gespräch zwischen führenden Pharmaunternehmen – darunter Novo Nordisk, Bayer und Sanofi – und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen statt. Dabei wurden die möglichen Auswirkungen der US-Handelsmaßnahmen erörtert.
Die Teilnehmer warnten vor potenziellen Lieferkettenstörungen und Engpässen bei lebenswichtigen Medikamenten, die sowohl europäische als auch amerikanische Patienten betreffen könnten. Die EU-Kommission betonte ihr Interesse an einer Verhandlungslösung mit den USA, um eine stabilere transatlantische Zusammenarbeit im Pharmasektor zu gewährleisten.
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