Volkswagen verzeichnet Gewinneinbruch durch US-Zölle, trotz steigender E-Auto-Verkäufe. Betriebsgewinn sank um 37%, während BEV-Anteil auf 10% stieg. Ausblick bleibt vorsichtig.
Die Volkswagen Group verzeichnet einen deutlichen Rückgang ihrer Geschäftsleistung, da US-Zölle erhebliche Risiken darstellen. Der deutsche Automobilkonzern veröffentlichte am Mittwoch seine Ergebnisse für das erste Quartal, wobei der operative Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um etwa 37 % auf 2,9 Milliarden Euro einbrach. Grund hierfür sind unter anderem die Auswirkungen der US-Zollpolitik.
Der Umsatz stieg im ersten Quartal 2025 leicht um 3 % auf 78 Milliarden Euro im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Verkaufszahlen beliefen sich auf rund 2,1 Millionen Fahrzeuge, was einem Anstieg von 1 % entspricht. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der weltweiten Auslieferungen von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) von 6 % auf 10 %.
In Westeuropa stieg der Anteil der BEV-Auslieferungen von 9 % auf 19 %. Jedes vierte in diesem Quartal zugelassene Elektrofahrzeug stammte von der Volkswagen Group. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung der E-Mobilität für den Konzern.
Die globale Automobilbranche ist besonders anfällig für die aktuellen US-Zölle auf Fahrzeugimporte, da die Lieferketten stark internationalisiert sind. Viele Hersteller sind auf Produktionsstandorte außerhalb der USA angewiesen. Zwar wurden die Zölle kürzlich angepasst, um Herstellern die Umgehung hoher Abgaben zu erleichtern, doch die Auswirkungen sind bereits spürbar. Es könnte jedoch noch einige Zeit dauern, bis sich die volle Wirkung dieser Änderungen entfaltet.
Arno Antlitz, Finanzvorstand der Volkswagen AG, kommentierte die Quartalsergebnisse:
"Wie erwartet, hatte der Volkswagen Group einen durchwachsenen Start ins Geschäftsjahr. Unsere Fahrzeuge werden sehr gut angenommen. Die Auftragseingänge in Westeuropa sind deutlich gestiegen, und unsere Bestellbücher füllen sich schnell."
Er betonte, dass mittlerweile jedes fünfte in Westeuropa verkaufte Auto vollelektrisch sei. Gleichzeitig übe dieser Markterfolg Druck auf das Ergebnis aus: "Eine operative Marge von rund vier Prozent zeigt deutlich, dass noch erhebliche Arbeit vor uns liegt."
Antlitz verwies zudem auf die Notwendigkeit, sich auf steuerbare Faktoren zu konzentrieren – insbesondere angesichts volatiler globaler Wirtschaftsbedingungen. Um in einem sich schnell wandelnden Marktumfeld erfolgreich zu sein, müsse das Unternehmen sein breites Produktangebot mit einer wettbewerbsfähigen Kostenbasis kombinieren.
Für das laufende Jahr rechnet die Volkswagen Group mit einem Umsatzwachstum von bis zu 5 % im Vergleich zum Vorjahr. Die operative Umsatzrendite wird voraussichtlich zwischen 5,5 % und 6,5 % liegen, wobei diese Prognose mögliche Auswirkungen der Zölle nicht berücksichtigt.
Der Netto-Cashflow im Automobilgeschäft wird auf 2 bis 5 Milliarden Euro geschätzt, während die Netto-Liquidität in diesem Bereich zwischen 34 und 37 Milliarden Euro liegen dürfte. Das Unternehmen betonte jedoch, dass diese Kennzahlen voraussichtlich am unteren Ende der angegebenen Spannen liegen werden. Ziel bleibe es, die solide Finanzpolitik fortzusetzen.
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