Teslas Quartalsergebnisse sinken deutlich: Anti-Musk-Stimmung, Lieferkettenprobleme und Fabrikumstellungen belasten den Absatz. Trotz Rally bleibt Tesla schwächstes Jahr der Magnificent Seven.
Tesla verzeichnete im ersten Quartal einen deutlichen Rückgang der Gewinne, was vor allem auf gesunkene Auslieferungszahlen zurückzuführen ist. Die Automobilumsätze sanken um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 14 Milliarden US-Dollar (15,9 Milliarden Euro), während der Gewinn pro Aktie um 40 Prozent auf 0,27 US-Dollar (0,31 Euro) fiel. Insgesamt belief sich der Umsatz auf 19,3 Milliarden US-Dollar (21,9 Milliarden Euro), ein Minus von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Demgegenüber stieg der Umsatz im Bereich Energieerzeugung und -speicherung um 67 Prozent, wobei Tesla hier einen vierten Rekord in Folge bei den Powerwall-Installationen vermeldete.
Laut Unternehmensangaben sind die rückläufigen Umsätze auf geringere Fahrzeugauslieferungen zurückzuführen, unter anderem bedingt durch Modell-Updates, Preisanpassungen und Wechselkurseffekte. Dennoch konnten Wachstum im Energiesektor sowie höhere Einnahmen aus regulatorischen Credits den Rückgang teilweise ausgleichen. Im ersten Quartal lieferte Tesla 336.681 Fahrzeuge aus – ein Rückgang von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr und der schwächste Wert seit 2022. Allerdings ist das erste Quartal traditionell die schwächste Phase für das Unternehmen.
Während der Energiesektor weiter wächst, könnten Lieferengpässe und Handelszölle die Batterieproduktion beeinträchtigen. Tesla betonte, dass die Megafactory in Shanghai eine zentrale Rolle bei der Deckung der globalen Nachfrage nach Energiespeicherlösungen spielen werde, insbesondere angesichts unsicherer Kostenstrukturen in den USA. Finanzchef Vaibhav Taneja wies darauf hin, dass Zölle einen überproportionalen Effekt auf das Energiesegment hätten, da der Großteil der Batteriezellen aus China stamme. Die Umstellung auf alternative Lieferanten werde Zeit in Anspruch nehmen.
Die Tesla-Marke steht zunehmend unter Druck, was auch mit den politischen Aktivitäten von CEO Elon Musk zusammenhängt. Proteste vor Tesla-Verkaufsstellen in den USA, Europa und Australien sowie Musks umstrittene Äußerungen und politische Positionierungen haben zu einer kritischen öffentlichen Debatte geführt. Auf der Ergebnispräsentation sprach der Finanzchef von „Vandalismus und ungerechtfertigter Feindseligkeit gegenüber unserer Marke und unseren Mitarbeitern“, die sich in einigen Märkten negativ auf die Auslieferungen ausgewirkt hätten. Musk selbst behauptete ohne Belege, dass Demonstranten bezahlt würden.
Musk kündigte an, sein Engagement im Department of Government Efficiency (DOGE) ab Mai deutlich zu reduzieren. Er wolle sich künftig nur noch ein bis zwei Tage pro Woche dieser Tätigkeit widmen, solange der US-Präsident dies wünsche. Gleichzeitig bekräftigte er seine Unterstützung für „vorhersehbare Zollstrukturen, freien Handel und niedrigere Zölle“, betonte jedoch, dass er nicht die politische Verantwortung trage.
In Bezug auf zukünftige Projekte bestätigte Musk, dass der Robotaxi-Dienst noch in diesem Jahr in mehreren Städten starten soll. Zuvor hatte er bereits die Einführung des vollautonomen Fahrsystems (FSD) in Kalifornien und Texas angekündigt. Allerdings könnte die Produktion des humanoiden Roboters Optimus aufgrund von Lieferengpässen bei Magneten verzögert werden – eine Folge der Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China.
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